Im Alter sicher und planvoll über das angesparte Kapital verfügen – genau das ermöglicht der Auszahlungsplan. Er ist eine beliebte Option, wenn aus einem einmaligen Kapitalbetrag regelmäßige Zahlungen erfolgen sollen – ob aus einer privaten Rentenversicherung, einem Fondsdepot oder einem Auszahlungsmodell nach Riester- oder Rürup-Vertrag.
Doch was ist ein Auszahlungsplan genau? Welche Varianten gibt es? Und wie lässt sich durch clevere Planung eine dauerhafte finanzielle Absicherung im Ruhestand erreichen?
In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um den Auszahlungsplan – von Definition über Funktionsweise, Gestaltungsmöglichkeiten bis hin zu steuerlichen und versicherungsrechtlichen Aspekten.
Was ist ein Auszahlungsplan?
Ein Auszahlungsplan ist eine vereinbarte Regelung zur schrittweisen Auszahlung eines Kapitalbetrags, bei dem der Sparer regelmäßig einen bestimmten Betrag aus seinem angesammelten Guthaben erhält – in monatlichen, vierteljährlichen oder jährlichen Intervallen.
📘 Definition: → Finanzprodukt oder vertragliche Regelung, bei der ein vorhandenes Kapital systematisch über einen festgelegten Zeitraum in regelmäßigen Teilbeträgen ausgezahlt wird
✔ Merkmale:
- Planbare Liquidität im Ruhestand
- Kapitalverzehr (teilweise oder vollständig)
- Laufzeit fix oder lebenslang
- Flexibel gestaltbar (Betrag, Dauer, Dynamik)
💡 Tipp: Ein Auszahlungsplan ist kein Zufallsprodukt – sondern ein clever strukturiertes Rentenmodell, das Kontrolle und Flexibilität vereint.
Formen von Auszahlungsplänen
✅ Bankauszahlungsplan
→ Auszahlung erfolgt direkt vom Bankkonto – ohne Anlage in Fonds oder Versicherungsprodukte
✔ Kapital bleibt verfügbar
✔ Meist keine lebenslange Zahlung
✔ Niedrige oder keine Verzinsung
✅ Fondsgebundener Auszahlungsplan
→ Kapital wird weiter investiert, z. B. in ETFs oder gemischte Fonds
✔ Potenzial auf Wertzuwachs
✔ Verlängerung der Auszahlungsdauer möglich
✔ Marktrisiken und Schwankungen berücksichtigen
✅ Versicherungsgebundener Auszahlungsplan
→ Verbindung mit Rentenversicherung – oft mit Restlaufzeitgarantie oder lebenslanger Rente
✔ Zusätzlicher Hinterbliebenenschutz möglich
✔ Kombination aus Rentenversicherung und Kapitalverzehr
✔ Steuervorteile bei Rentenbeginn ab 62 (Ertragsanteilbesteuerung)
📘 Beispiel: → Ein Kunde wandelt seine Riester-Rente in einen Auszahlungsplan mit 25 Jahren Laufzeit um
💡 Tipp: Kombinationsmodelle (z. B. fondsgebunden + Rentengarantie) bieten Flexibilität und Sicherheit zugleich.
Vorteile eines Auszahlungsplans
✔ Planbare regelmäßige Einkünfte
✔ Verfügbarkeit über Restkapital (je nach Modell)
✔ Inflationsschutz durch dynamische Entnahmeoptionen
✔ Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten
✔ Hinterbliebenenregelungen flexibel integrierbar
✔ Verlängerbar, anpassbar – je nach Lebenssituation
📘 Zielgruppe: → Besonders geeignet für Rentner, die aus einmaligen Auszahlungen (z. B. Lebensversicherung, Abfindung) eine regelmäßige Altersvorsorge machen wollen
💡 Tipp: Der Auszahlungsplan eignet sich auch zur Überbrückung zwischen Rentenbeginn und gesetzlicher Altersrente.
Nachteile und Risiken
❌ Kapitalverzehr kann zu früh enden, wenn Laufzeit zu kurz kalkuliert ist
❌ Marktrisiko bei fondsgebundenen Varianten
❌ Keine garantierte lebenslange Rente (außer mit Versicherungskomponente)
❌ Inflation kann reale Kaufkraft schmälern
❌ Komplexe steuerliche Behandlung je nach Anlageform
📘 Vorsicht: → Wird zu viel entnommen oder das Kapital nicht ausreichend verzinst, droht früher Kapitalverfall
💡 Tipp: Eine regelmäßige Überprüfung und Nachjustierung des Plans ist sinnvoll, besonders bei Wertschwankungen.
Steuerliche Behandlung des Auszahlungsplans
✔ Ertragsanteilbesteuerung bei lebenslangen Renten
✔ Abgeltungsteuer bei Fonds- oder Bankauszahlungsplänen
✔ Freibeträge für Rentner berücksichtigen
✔ Teilfreistellung bei Fondsauszahlungen (30 % bei Aktienfonds)
📘 Beispiel: → Auszahlung aus einem ETF-Depot: Besteuerung der Kursgewinne mit 25 % zzgl. Soli/Kirchensteuer – Freibeträge nutzbar
💡 Tipp: Steuerberater einbeziehen – besonders bei größeren Kapitalbeträgen oder internationalen Fonds.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was ist ein Auszahlungsplan?
→ Eine Vereinbarung zur schrittweisen Entnahme eines Kapitalstocks in regelmäßigen Teilbeträgen über eine definierte Zeit.
Für wen eignet sich ein Auszahlungsplan?
→ Für alle, die aus einer Einmalzahlung (z. B. Versicherung, Abfindung) planbare regelmäßige Zahlungen erhalten möchten.
Welche Formen gibt es?
→ Bankauszahlungspläne, fondsgebundene Auszahlungspläne und solche mit Rentenversicherungskopplung.
Wie sicher ist ein Auszahlungsplan?
→ Das hängt von der Anlageform ab: Bankpläne sind konservativ, Fondspläne renditestark aber schwankungsanfällig.
Wird ein Auszahlungsplan besteuert?
→ Ja – abhängig von der Art der Kapitalanlage gelten unterschiedliche Steuerregeln (z. B. Abgeltungsteuer, Ertragsanteilbesteuerung).
Fazit
Ein Auszahlungsplan ist mehr als nur eine Entnahmestrategie – er ist ein individuell gestaltbares Renteninstrument, das sich flexibel an Lebensphasen und Wünsche anpassen lässt.
Mit einer klugen Wahl der Form, professioneller Beratung und regelmäßiger Überprüfung wird der Auszahlungsplan zum verlässlichen Begleiter für ein finanziell abgesichertes Leben im Ruhestand.