Ableitungsrohre sind ein wichtiger Bestandteil der Haustechnik. Sie sorgen dafür, dass Abwasser sicher und effizient aus Gebäuden abgeleitet wird – sei es aus Küchen, Bädern oder Industrieanlagen.
Doch welche Arten von Ableitungsrohren gibt es? Welche Materialien werden verwendet? Und was ist bei der Installation und Wartung zu beachten?
In diesem Artikel erfährst du alles über die Funktion, Bauweise und Anforderungen an Ableitungsrohre.
Was sind Ableitungsrohre?
Ableitungsrohre sind Rohrleitungen, die Schmutzwasser und Regenwasser aus einem Gebäude ableiten.
📌 Merkmale von Ableitungsrohren:
✅ Dienen der Entsorgung von Abwasser in Gebäuden.
✅ Sind Teil des Haustechnik- und Kanalisationssystems.
✅ Müssen aus robusten, langlebigen Materialien bestehen.
🔹 Beispiel:
Das Abwasser aus der Küchenspüle, Toilette oder Dusche fließt über Ableitungsrohre in die öffentliche Kanalisation oder eine Kläranlage.
Arten von Ableitungsrohren
Je nach Verwendungszweck gibt es verschiedene Typen von Ableitungsrohren.
1. Schmutzwasserrohre (Abwasserrohre)
- Leiten häusliches Abwasser aus Küche, Bad und WC ab.
- Sind meist aus Kunststoff (PVC, PP) oder Gusseisen gefertigt.
📌 Beispiel:
Das Rohr, das unter der Spüle oder dem Waschbecken angeschlossen ist, gehört zu den Schmutzwasserrohren.
2. Regenwasserrohre (Fallrohre)
- Leiten Regenwasser von Dächern in die Kanalisation oder in eine Zisterne.
- Meist aus Metall (Zink, Kupfer) oder Kunststoff.
📌 Beispiel:
Die Rohre, die an der Außenfassade eines Hauses entlanglaufen und Regen ableiten.
3. Druckrohre für Abwasserpumpen
- Notwendig, wenn das Abwasser gegen die Schwerkraft transportiert werden muss.
- Werden in Kellern oder bei Hebeanlagen eingesetzt.
📌 Beispiel:
Ein Haus mit Keller benötigt eine Abwasserpumpe, um das Wasser in die Kanalisation zu befördern.
4. Lüftungsleitungen für Abwassersysteme
- Verhindern Druckschwankungen im Rohrsystem.
- Sorgen für eine geruchsfreie Entlüftung.
📌 Beispiel:
Die Belüftungsrohre auf dem Dach sorgen dafür, dass es nicht im Badezimmer nach Kanalisation riecht.
Materialien für Ableitungsrohre
Ableitungsrohre gibt es aus verschiedenen Materialien – je nach Anwendung, Haltbarkeit und Preis.
| Material | Eigenschaften | Einsatzbereich |
|---|---|---|
| PVC (Kunststoff) | Leicht, günstig, langlebig | Haushaltsabwasser, Dachentwässerung |
| Gusseisen | Sehr robust, schalldämmend | Hochhäuser, Industrieanlagen |
| Edelstahl | Korrosionsbeständig, hygienisch | Lebensmittelindustrie, Labore |
| Kupfer | Langlebig, ästhetisch | Regenwasserrohre, historische Gebäude |
💡 Tipp: Kunststoffrohre sind in Privathaushalten die günstigste Lösung, während Gusseisen in Lärmschutzbereichen bevorzugt wird.
Installation und Verlegung von Ableitungsrohren
Damit das Abwassersystem einwandfrei funktioniert, müssen Ableitungsrohre richtig installiert werden.
1. Gefälle beachten
- Rohre müssen mit einem Mindestgefälle von 1–2 % verlegt werden.
- So fließt das Wasser natürlich ab und es entstehen keine Verstopfungen.
📌 Beispiel:
Bei einem 1 Meter langen Rohr bedeutet ein 2 % Gefälle, dass der Höhenunterschied 2 cm beträgt.
2. Richtige Rohrdimensionierung
- Je nach Abwassermenge müssen Rohre einen bestimmten Durchmesser haben.
- Zu kleine Rohre führen zu Rückstau und Verstopfungen.
📌 Standardgrößen:
- Waschbecken: 40 mm
- Dusche & Badewanne: 50 mm
- WC: 100 mm
3. Sicherung gegen Rückstau
- In Kellern oder tief liegenden Räumen sollte eine Rückstauklappe installiert werden.
- Sie verhindert, dass Abwasser aus der Kanalisation ins Haus zurückfließt.
📌 Beispiel:
Nach einem starken Regen steigt das Wasser in der Kanalisation – eine Rückstauklappe schützt das Haus vor Überschwemmung.
4. Schalldämmung nicht vergessen
- In Wohnhäusern sollten Rohre mit Schallschutzisolierungen versehen werden.
- Besonders wichtig bei Gusseisenrohren, die lauter sind als Kunststoffrohre.
Häufige Probleme und deren Lösungen
Trotz guter Planung können Probleme mit Ableitungsrohren auftreten.
| Problem | Ursache | Lösung |
|---|---|---|
| Verstopfung | Fett, Haare, Kalkablagerungen | Regelmäßige Reinigung mit Rohrreiniger oder Spirale |
| Übler Geruch | Fehlende Belüftung oder Siphon ausgetrocknet | Lüftungsrohr prüfen, Wasser in den Siphon geben |
| Undichte Rohre | Alterung, Materialermüdung | Dichtungen erneuern oder Rohr austauschen |
| Rückstau | Starker Regen oder Rohrverstopfung | Rückstauklappe installieren |
💡 Tipp: Keine Speisereste oder Öle in den Abfluss kippen! Das vermeidet viele Verstopfungen.
Reinigung und Wartung von Ableitungsrohren
Damit Ableitungsrohre langfristig funktionieren, sind regelmäßige Wartung und Reinigung notwendig.
✅ 1. Präventive Maßnahmen
✔ Sieb im Abfluss verhindert Haare und Essensreste.
✔ Heißes Wasser nach fetthaltigen Speisen spült Ablagerungen weg.
✔ Natron + Essig löst leichte Verstopfungen.
✅ 2. Professionelle Reinigung
✔ Hochdruckspülung für hartnäckige Ablagerungen.
✔ Rohrinspektion mit Kamera bei wiederholten Problemen.
📌 Empfehlung:
Alle 2–3 Jahre eine professionelle Inspektion durchführen lassen, um Schäden frühzeitig zu erkennen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Welche Rohre eignen sich am besten für Abwasser?
→ Kunststoffrohre (PVC/PP) sind kostengünstig und langlebig, während Gusseisen für Lärmschutz vorteilhaft ist.
Wie vermeide ich Verstopfungen in Ableitungsrohren?
→ Keine Essensreste, Öle oder Hygieneartikel in den Abfluss werfen.
Was tun, wenn das Rohr verstopft ist?
→ Mit Saugglocke oder Rohrspirale reinigen. Bei hartnäckigen Verstopfungen einen Fachmann rufen.
Wie erkenne ich, ob mein Rohr undicht ist?
→ Wasserflecken, Feuchtigkeit oder Schimmel sind Anzeichen für Leckagen.
Sind Rückstauklappen Pflicht?
→ In gefährdeten Gebieten ja – sie verhindern Überschwemmungen durch Kanalrückstau.
Fazit
Ableitungsrohre sind essenziell für eine funktionierende Abwasserentsorgung. Die richtige Wahl des Materials, eine fachgerechte Installation und regelmäßige Wartung sorgen für langlebige und störungsfreie Rohre.
💡 Tipp: Regelmäßige Reinigung verhindert Verstopfungen und spart hohe Reparaturkosten!